Verfilmung: „Winterreise - Ein Gewaltmarsch“

Nach mehreren erfolgreichen Wiederaufnahmen unseres Capriccios „Winterreise - Ein Gewaltmarsch“ in und außerhalb Wiens, haben wir es nun verfilmt und somit allen, die es noch nicht sehen konnten, zugänglich gemacht. Im Feburar 2015 haben wir die einzelnen Lieder und Texte filmisch umgesetzt. Bei winterlichen Temperaturen sind im südlichen Wiener Umland beeindruckende Bilder entstanden, beklemmend und voll Sehnsucht.

„Winterreise - ein Gewaltmarsch“ ist die Konfrontation der Gedichte von Wilhelm Müller mit denen von Miklós Radnóti, einem ungarisch-jüdischen Dichter, der 1944 bei einem Gewaltmarsch durch einen Genickschuss ums Leben gekommen ist, und der Musik Franz Schuberts mit den Variationen über die Winterreise von Liszt - eine Reise durch die endlose Kälte und Einsamkeit. Radnótis Gedichte, die in seiner Innentasche gefunden wurden, als man seinen Leichnam exhumierte, weisen die selbe Struktur auf, wie die Wilhelm Müllers. Sie erzählen vom Durchqueren einer endlosen Kälte mit einer sanften Hoffnung auf eine Liebe, die möglicherweise irgendwo wartet.

Dieser Film wurde ausschließlich durch private Spenden finanziert.

Als Bonustrack gibt es auf der DVD den Kurzfilm „Fremdkörper“, nach einer Phantasie von Yoko Tawada.

Markus Kupferblum hat gemeinsam mit Rebekah Wild (bekannt durch ihre Mitwirkung bei der legendären „Shockheaded Peter“ Produktion) einen Film gestaltet, bei dem animierte Objekte im Mittelpunkt stehen. Dabei wurde auf jede Form der visuellen Nachbearbeitung verzichtet. Die Hauptrolle spielt Thérèse Cafasso.
Bei der Film Premiere im Porgy&Bess im Mai 2013 hat Renald Deppe live zu diesem Film, der als Stummfilm gedreht worden war, auf präpariertem Klavier gespielt. Dieses Konzert wurde aufgenommen und als Soundtrack dazu gefügt.